Spuren in Südindien
- gruenerhorizont
- vor 5 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Aus dem Reisetagebuch von Markus Ludwig
Manche Wege begleiten einen ein Leben lang. Meiner führte mich Mitte der 1990er-Jahre nach Südindien – auf der Suche nach etwas, das ich damals nur vage benennen konnte: Tiefe, Verbindung, ein anderes Verstehen von Körper, Geist und Natur.
Was folgte, waren für mich als gut 20jähriger intensive Jahre mit Ayurveda, Kalari, traditionellen Lehrern – und auch noch einer Hochzeit...
Viele wegweisende Erfahrungen, Fragen und Begegnungen. Das war damals - vor über 30 Jahren.
2015 bin ich wieder nach Indien - mit vierköpfiger Familie und einem gewachsenen Ayurveda Kalari Hof im Rücken.
In diesem Blogbereich teile ich Auszüge aus einem persönlichen Reisetagebuch. Nicht als Reisebericht im klassischen Sinn, sondern als kleine Momente, in denen sich etwas von der Atmosphäre, der Kultur, den Herausforderungen und dem inneren Wachsen dieser Zeit zeigt.
Es geht um Ayurveda und um Kalari – aber nicht nur. Es geht um Indien – aber auch um die Bewegungen im Inneren. Es sind Fragmente, Erinnerungen, Notizen. Vielleicht manchmal auch Spiegel.

Aus dem Tagebuch:
Madurai, Januar 2015.
Es war nicht mein erstes Mal in Indien.
Aber das erste Mal mit Familie. Mit vier Kindern. Mit Verantwortung für Tiere, einen Hof, einen Versand – und für all das, was inzwischen gewachsen war aus einem Leben, das viele Jahre zuvor mit einem offenen Flugticket, na seien wir ehrlich - mit einer Flucht, begann.
Ich stehe im kleinen Verkaufsraum der AVN-Pharmazie. Nicht groß. Aber vertraut.
Draußen tropft Mittagshitze von den Bäumen.
Drinnen duftet es nach Öl und getrockneter Amalaki.
Ich bin auf der Suche nach Dhanwantaram Thailam – aber wie so oft in Indien finde ich mehr, als ich gesucht habe.
Mal Murivenna. Dann Haaröl. Nasenöl. Kopföl. Und das berühmte Brahmi Ghee für später.
In mir erscheint die Frage, die ich auch von meinen Patienten und Seminarteilnehmern kenne: Wie viele Öle braucht man eigentlich, um sich im ayurvedischen Sinn rundum zu pflegen?
Antwort: Offensichtlich mehr, als in ein Badezimmerregal passt.
Doch es ist mehr als Vorratshaltung. Es ist ein Erinnern: an die Anfänge. An die Jahre in Kerala. An die Lehrer, an das Lernen mit dem Körper, das tägliche Ölen, trainieren, massieren - und sich verschiedene Öle in die verschiedensten Körperöffnungen zu applizieren...
Nächste Folge:
„Und plötzlich war da ein Einkaufszettel, den ich nie geschrieben hatte.“
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